Kihon

Die Grundschule des Karate wird meist als KIHON bezeichnet. Hierbei werden die Techniken einzelnd oder in verschiedenen Kombinationen beigebracht. Die Techniken wurden damals von den KATAs entnommen, da diese ursprünglich das Karate weiter verbreiteten.
Das Shotokan-Karate besteht aus ungefähr 120 Techniken. In den 26 (ursprünglich waren es nur 15 von Funakoshi selbst gewählte KATAs) Shotokan-KATAs sind diese Techniken alle vorhanden. Wenn man die einzelnen Techniken intensiv übt, fällt einem das Erlernen von neuen KATAs auch leichter.

Heutzutage ist das KIHON vor allem in Kombination wichtig bei den Prüfungen eines Karatekas zum nächsthöheren Grad. Bei der ersten Prüfung werden meist nur die einzelnen Techniken ohne besondere Kombinationen abgeprüft. Ab der zweiten Prüfung kommen dann verschiedene Kombinationstechniken hinzu. Dies steigert sich von Prüfung zu Prüfung und stellt den Karateka auf eine immer höhere Probe. Im KIHON sollten die Übungen auch so genau wie möglich ausgeführt werden. Daher auch die Bezeichnung als „Grundschule“.


Kata

KATA, übersetzt soviel wie „Form“, war bis vor etwa einem Jahrhundert die einzige Art, mit der das Karate und deren Techniken weitergegeben wurde.
Die KATA ist ein größtenteils symbolischer Kampf gegen einen oder meist mehrere imaginäre Gegner. Zum anderen sollen diese Übungen natürlich auch den Körper stärken und die eigene Standfestigkeit/ Balance erhöhen.
Jede Kata unterscheidet sich selbstverständlich, auch wenn sich einige Abläufe oder halt einige Kombinationen aus anderen Katas in bestimmten wiederholen.
Der Name der KATA spiegelt auch zum Teil den besonderen „Charakter“, so etwas wie bestimmte Bewegungen, Haltungen oder auch Atemübungen wieder.
Laut Shihan Kanazawa könne man durch das genaue Studium aller 26 Shotokan-KATAs das gesamte Karate verstehen.

Zu den Shotokan-KATAs zählen:

  • die 5 Heian KATAs (Heian Shodan, Heian Nidan, Heian Sandan, Heian Yondan, Heian Godan)
  • die 3 Tekki-KATAs (Tekki Shodan, Tekki Nidan, Tekki Sandan)
  • Bassai-dai, Bassai-sho
  • Kanku-dai, Kanku-sho
  • Jion, Ji’in, Jitte, Hangetsu
  • Empi, Meikyo, Gangaku, Nijushiho
  • Gojushiho-dai, Gojushiho-sho
  • Chinte, Unsu, Wankan, Sochin

Kumite

Um die erlernten Techniken des KIHON oder der KATA und deren Bedeutung zu verstehen, werden diese mit dem Partner geübt. Diese Art der Partnerübung wird im Karate als KUMITE bezeichnet.
Als erstes soll vor allem ein Gefühl für den richtigen Abstand geschult werden. Nicht zu weit weg, nur damit der Gegner/ Partner überhaupt nicht getroffen werden kann, und auch nicht so nah, das der Gegner/ Partner gleich verletzt wird.
Wenn der Abstand trainiert wurde geht es meist weiter mit der ersten Art des KUMITE: dem GOHON-KUMITE. Dabei geht der Angreifer 5 Schritte vor und der Verteidiger 5 Schritte zurück. Dabei versucht man natürlich anfangs, dass beide Partner in etwa gleich schnell sind. Wenn diese Hürde genommen wurde und auch bei den Prüfungen sehr gut gezeigt wurde, geht es meist weiter mit dem KIHON-IPPON-KUMITE.
Bei dieser Art des Kumite greift der Angreifer nur einmal an (eine Technik) und der Verteidiger wehrt den Angriff ab und kontert auch gleich.
Eine andere Form des KUMITE wäre das SANBON-KUMITE. Diese Art wird aber meist nicht bei einer Prüfung gezeigt. Dabei greift man 3 Mal mit verschiedenen Techniken an (oft JODAN – CHUDAN – MAE-GERI). Der Verteidiger passt sich dann jeweils der Angriffsstufe an.
Dann gibt es noch den „Halb-Freikampf“ (JIYU-KUMITE), bei dem zwar noch die Techniken angesagt werden, aber man bewegt sich schon freier als bei den ersten beiden KUMITE-Arten.
Die höchste Art des KUMITE ist das so genannte SHOBU-IPPON-KUMITE. Dies ist der „Freikampf“. Hierbei setzt man die gelernten Techniken (zum Teil mit einigen Einschränkungen) frei ein. Natürlich soll der Gegner dabei am besten gar nicht verletzt werden. (Verletzungen können trotz allem passieren, da man kaum die Reaktion eines Gegners immer erahnen kann, doch wenn nichts passiert, wäre es natürlich am besten.)
Eine weitere Methode für das KUMITE wäre das HAPPO-KUMITE. Dabei steht ein Verteidiger in der Mitte und die (meist vier) Angreifer stehen im Kreis um diesen herum. Dies ist meist eine gute Art um das BUNKAI zu trainieren.